2,50 Euro pro Stunde mehr!
Zwischen 12 und 17 Euro Stundenlohn erhalten in ihrer überwiegenden Mehrzahl die Kolleginnen und Kollegen im Einzelhandel, also z.B. bei Penny oder Kaufhof. Ein Lohn, von dem man kaum leben kann, schon gar nicht in Städten wie München, schon gar nicht in Zeiten, in denen vor allem das Lebensnotwenige um bis zu 20 Prozent teurer geworden ist.
Zudem sind viele unfreiwillig nur Teilzeit beschäftigt. Wie die Kolleginnen berichten, habe sich die Arbeit außerdem ungeheuer verdichtet. Was früher drei Beschäftigte erledigt hätten, sei inzwischen das Arbeitspensum von einem (junge Welt vom 14./15. Oktober 2023).
Die Handelsunternehmen erzielen nicht umsonst satte Gewinne.
Nun kämpfen die Kolleginnen und Kollegen, wie auch die Beschäftigten vom Groß- und Außenhandel, bereits seit Mai bzw. Juni um mehr Lohn. 2,50 Euro mehr pro Stunde und 200 bis 250 Euro mehr für Auszubildende lautet die Forderung für den Einzelhandel, 13 Prozent mehr im Groß- und Außenhandel, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem sollen die Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklärt werden, also für alle gelten.
,,Alles viel zu viel” schreien die Handelskapitalisten. Sie bieten maximal 5,3 Prozent Lohnerhöhung (pro Stunde etwa 90 Cent!) bei vier Nullmonaten in diesem Jahr und noch wesentlich weniger für nächstes Jahr. Außerdem jeweils 700,- Euro Inflationsausgleichspauschale, die aber nicht in die Tariftabelle eingeht.
Hunderttausend haben sich insgesamt laut ver.di bereits an Streikaktionen in den einzelnen Bundesländern beteiligt. Dabei ist streiken für die Kolleginnen in diesem Bereich sehr viel schwieriger, als z.B. bei BMW.
Nicht Tausende verlassen das Werk, sondern nur eine Handvoll Beschäftigte eine Filiale, was es den Filialleitungen sehr viel einfacher macht, sie zu drangsalieren. Auch davon berichten die Kollegen. Doch sie kämpfen weiter, zuletzt mit bundesweiten Streiks am 13. Oktober.
Murrt also nicht, wenn der Lebensmitteldiscounter wegen Streik geschlossen ist – unterstützt die Kolleginnen und Kollegen!