Bierpreis im Olympiapark
Für die Halbe Bier 6,50 Euro und ein Magnum für 4,50 Euro!
Zuständig für diesen Wucher ist ein börsennotierter Caterer, der weltweit Verpflegung liefert – von den VIPs bei Formel Eins, über Dutzende Fluggesellschaften, Allianz Arena und Events aller Art. Wie dieses Unternehmen, „Do&Co“ mit Hauptsitz in Wien, vor einigen Tagen mitteilte, verdoppelte sich das Betriebsergebnis (EBIT) aktuell auf 135,79 Mio Euro – profitabler geht es kaum. Die Olympiapark GmbH, zu 100 Prozent ein städtisches Unternehmen, hat der „Do&Co“ die gastronomische Versorgung des Olympiaparks leider vollständig übergeben. Damit ist die „Do&Co“ letztlich für die Preise an jedem Imbissstand verantwortlich.
Praktisch wird der ganze öffentliche Park jetzt wie eine einzige Großgaststätte geführt, von der jeder einzelne Verkaufsstand abhängig ist.
Warum muß „Do&Co“ jeden Quadratmeter dieses Münchner Naherholungsgebietes gastronomisch alleine beherrschen? Keinerlei Konkurrenz, der Traum von Unternehmen im Ernährungssektor! Denn wer verkneift sich beim Ausflug schon ein Bier oder Stieleis, auch bei einem ärgerlichen Preis.
Vielleicht kann sich der Aufsichtsrat der Olympia GmbH, in dem ja ausnahmslos Münchner Stadträtinnen und Stadträte sitzen, mal darüber Gedanken machen. Die Stadt selbst betont ja den „menschlichen Maßstab“, der den Olympiapark auszeichnet. In der Bewerbung als Weltkulturerbe ist dies ein „zentraler Wert“. Die Halbe Bier für 6,50 Euro und das Magnum für 4,50 Euro auf einem städtischen Erholungsgelände liegen aber außerhalb des „menschlichen Maßstabs“.