BMW: Management fordert Opfer von der Belegschaft

Nicht mal ein Inflationsausgleich: BMW-Leiharbeiter*innen kämpfen um eine "Inflationsprämie" Foto: AufDraht

Seit Monaten bläst das BMW Management ins selbe Horn: die wirtschaftliche Lage ist kritisch, es muss gespart werden. Der Absatz weltweit ist schlechter als erwartet, insbesondere bei den Elektroautos. Der europäische Markt schwächelt, aber auch im Wachstumsmarkt China sieht es für BMW nicht so rosig aus wie prognostiziert. Intern kursierte das Wort „Gewinnwarnung“, weil BMW möglicherweise dieses Jahr 2024 unterhalb von 1,3 Mrd. Euro Profit bleiben würde, nachdem das Vorjahr Rekordgewinne beschert hatte.

Die Folge: Kostenstopp für die gesamte BMW Group, jede Ausgabe gehört auf den Prüfstand. Keine externen Einstellungen, Leiharbeit wird „abgemeldet“, wo möglich.

Auf der letzten Betriebsversammlung am 15. März wurde deutlich, was das Management mit dem Trommelfeuer bezweckt. So verkündete der Vertreter der Geschäftsführung auf der BV in München: in dieser schwierigen Lage müssen alle an einem Strang ziehen – wir erwarten, dass auch die Belegschaft einen Beitrag zur Kostensenkung leistet. Auf der Versammlung selbst hat sich der Betriebsrat klar gegen diesen Angriff positioniert. Sparen ja, aber nicht auf Kosten der Belegschaft.

Seitdem ist es ruhig geblieben um dieses Thema. Was andauert, sind die schlechten Absatzzahlen und die Aufrufe zum Sparen. Man hat den Eindruck, dass die Belegschaft sturmreif geschossen wird – der nächste Angriff auf die Arbeitsbedingungen und Löhne folgt gewiss. Für die anstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie ist mit viel Gegenwind der Kapitalisten zu rechnen.

HH | Artikel aus AufDraht Juli 2024