Bosch-Werk in Berg am Laim muss bleiben!

Transformation – aber nach unseren Vorstellungen

„Fast 2.500 Beschäftigte haben beim gemeinsamen Solidaritäts-Aktionstag bei Bosch für die Zukunft der Arbeitsplätze in Arnstadt/Thüringen, Bühl/Baden und München demonstriert. Bosch nutzt die Transformation aus, will massiv sparen, Personal abbauen und schließen – für mehr Profit.

Das Werk in Arnstadt/Thüringen stellt die Produktion von Lichtmaschinenreglern ein und hat keine Arbeit mehr für die 103 Beschäftigten. Dabei bricht Bosch einen Tarifvertrag mit der IG Metall, der betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2022 ausschließt – und Folgeprodukte vorsieht.

In Bühl/Baden will Bosch 1.000 der 3.700 Arbeitsplätze abbauen und in Billiglohnländer verlagern. Auch die Entwicklung ist massiv betroffen. Dabei geht es um Elektromotoren etwa für Fensterwischer, die auch in Elektroautos gebraucht werden.

In München will Bosch die Produktion von Kraftstoffpumpen und Ventilen billig verlagern und das Werk mit 265 Beschäftigten schließen. Dabei wäre Arbeit noch für acht, neun Jahre da. Und ein Alternativkonzept, das der Betriebsrat mit IG Metall und Experten erarbeitet hat.“ (https://www.igmetall.de/im-betrieb/bosch-aktionstag-gegen-stellenabbau-und-verlagerungen)

In München kamen 600 Kolleginnen und Kollegen zum Protest, u.a. auch Abordnungen des „Teams IG Metall“ von BMW, von Osram, Atoss und Krauss-Maffei. Ebenso Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bosch-Standorten in vier Bussen, dabei auch Vertrauensleute von Daimler Stuttgart. Auch Kollegen des MVV zeigten sich solidarisch. Beeindruckend!

„Zukunft erkämpfen“, ein Zusammenschluss von Arbeiterinnen und Arbeitern, Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern, organisierte eine Demonstration vom U-Bahnhof Kreillerstraße zum Boschwerk. Ca. 300 beteiligten sich am Freitagmorgen, auch SDAJ und DKP mobilisierten zu dieser Demonstration.

Zur Auftaktkundgebung der Demonstration erklärte der Sprecher der DKP und Betriebsrat der IG Metall, Stefan: „Wenn wir heute als Metaller den sogenannten Fairwandel fordern, dürfen wir nicht denken, dass die Unternehmer „fair“ werden könnten – selbst wenn sie wollten. Denn die Konkurrenz am Weltmarkt zwingt sie zur Profitmaximierung und so ist ihnen das Klima so wurscht wie die Existenzbedingungen von uns lohnabhängigen Menschen und Familien. Nach jahrelangen Lohnkürzungen sollen unsere Kolleginnen und Kollegen bei Bosch nun die Schließung hinnehmen. Ist das fair?

Dagegen gehen wir heute in Solidarität mit den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen bei BOSCH auf die Straße. Denn wir arbeitenden Menschen sind es, die die Werte schaffen. Darüber verfügen aber, das tun andere. Am Ende entscheiden die Bosse in Stuttgart für das Bosch-Kapital, wo noch mehr aus den Arbeiterinnen und Arbeitern herauszupressen ist.

Wir wollen den Kolleginnen und Kollegen heute ein Zeichen der moralischen Unterstützung entgegenbringen: Euer Weg ist richtig, den Managern keine ruhige Minute!

Genau deswegen ist es auch so wichtig, dass die Solidarität weit übers Werk hinaus geht, heute sind Bosch-Kolleginnen und -Kollegen aus Baden-Württemberg und Thüringen gemeinsam hier. Aber auch Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben und Branchen.

Richtig ist, wenn die IG Metall fordert: Keine Entlassungen wegen der Transformation! Ein Umbau, der sich sozial und ökologisch schimpft, erfordert die Umstellung der Produktion!

Das lässt sich nicht durch Hoffen auf die Fairness des angeblichen Sozialpartners durchsetzen, sondern am Ende nur mit dem organisierten und geschlossenen Kampf der Belegschaft und ihrem zentralen Kampfmittel, dem Streik.

Denn nur auf Augenhöhe lassen sich die Unternehmer etwas abtrotzen. Geschenkt, das wissen wir inzwischen alle – gibt es nichts. Wer einen „Fairwandel“ einfordert, muss bereit sein, konsequent gegen die vorzugehen, die unfair handeln, die ihren Besitz in ihrem Interesse einsetzen. Und das tun die Kolleginnen und Kollegen bei Bosch und deswegen sind wir solidarisch. Weil sie uns Mut machen, nicht mehr alles hinzunehmen. Weiter so!“

„Bosch spaltet die Belegschaft in Gewinner und Verlierer des Strukturwandels“, kritisiert der Bosch-Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Frank Sell – und kündigte (…) eine Verschärfung des Konflikts an: „In den letzten Monaten haben wir unzählige Gespräche geführt, um konstruktive Lösungen für den Erhalt und Umbau der Standorte zu finden. Bisher ohne Ergebnisse. Daher ist es jetzt an der Zeit, in die Auseinandersetzung zu gehen.“ (aus https://www.igmetall.de/im-betrieb/bosch-aktionstag-gegen-stellenabbau-und-verlagerungen)

„Gemeinsam sind wir stark!“, ein Transparent mit dieser Feststellung hatten die Osram-Kolleginnen und -Kollegen dabei. Nun liegt es an der IG Metall, dies auch zu organisieren.

Impressionen und Eindrücke der Demonstration können den Bildern unten entnommen werden.

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