Ehrung des Kommunisten Hans Beimler durch die Stadt München

Am 2. Juli 2022, pandemiebedingt zwei Jahre nach seinem 125. Geburtstag, ehrte die Stadt München Hans Beimler durch Anbringen eines Erinnerungszeichens an seinem Münchner Wohnhaus in der Nymphenburger Döllingerstraße 30.

Als Sohn eines Landarbeiters wuchs Hans Beimler in Waldthurn in der Oberpfalz auf. Er lernte das Schlosser-Handwerk und wurde 1913 Mitglied im Deutschen Metallarbeiterverband (DMV). Im Ersten Weltkrieg war er Marinesoldat auf einem Minensuchboot und gehörte 1918 in Cuxhaven dem Arbeiter- und Soldatenrat an. Im Spartakusbund aktiv, gehörte er 1919 zu den Gründungsmitgliedern der KPD.

Nach seinem Kriegsdienst beteiligte sich Hans Beimler 1919 an der Münchener Räterepublik. In den zwanziger Jahren mehrmals wegen politischer Betätigung angeklagt, steigt er rasch in der bayerischen KPD auf und wurde 1932 zunächst Landtags- und dann Reichstagsabgeordneter. Im April 1933 wird er von den Faschisten festgenommen, in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und dort schwer misshandelt. Beimler kann nach wenigen Wochen unter großen Anstrengungen fliehen. Noch 1933 erscheint in Moskau und London sein Buch „Im Mörderlager Dachau“, einer der ersten Erfahrungsberichte über den Terror in NS-Konzentrationslagern. Auch seine Frau und seine Schwester werden inhaftiert. Hans Beimler selbst arbeitet 1934 für die Exil-KPD in Prag und leitet ab 1935 von Zürich aus die „Rote Hilfe für das illegale Deutschland“. Im Sommer 1936 schickt ihn die KPD nach Spanien, um dort auf den Seiten der Internationalen Brigaden gegen Franco-Faschisten zu kämpfen. Dort baut Hans Beimler die deutsche „Centuria Thälmann“ auf, die bald zum Kern des Thälmann-Bataillons der Internationalen Brigaden wird. Bei einem der ersten Einsätze des Bataillons bei Madrid wird Hans Beimler am 1. Dezember 1936 von einer Kugel unbekannter Herkunft tödlich getroffen und unter großer öffentlicher Anteilnahme feierlich in Barcelona beigesetzt.

Mit freundlicher Genehmigung des Filmemachers Gerhard Hallermayer verlinken wir hier ein Video der Veranstaltung https://www.youtube.com/channel/UCpKz_TWWQsDbEL5NHWSVrng

Ernst Busch, der großartige Sänger sozialistischer Lieder, widmete ihm ein eigenes Lied (vorgeschaltete Werbung bitte wir zu entschuldigen):  https://www.youtube.com/watch?v=t_vMSBaCLns